Zahlreiche Menschen mit einer aktuellen Fluchtgeschichte haben bis heute ein neues Zuhause bei der kommunalen Wohnungsbaugesellschaft Berlin-Mitte (WBM) gefunden. Doch das Ankommen in einer Großstadt und einer fremden Kultur ist mit eingeschränkten Orts- und Sprachkenntnissen eine große Herausforderung. Um ihren neuen Mieter_innen das Einleben zu erleichtern, hat die WBM im Jahr 2016 gemeinsam mit dem Humanistischen Verband Berlin-Brandenburg das Patenschaftsprojekt "Hallo neue Nachbarn" ins Leben gerufen.
"Das Projekt zeigt eindrucksvoll, dass ein klassisches Wohnbauunternehmen in einer Großstadt Menschen verschiedener Ethnien, Religionen und Kulturen durch unkomplizierte Systeme und Aktionen zueinander bringen kann. Der Fortbestand über mehrere Jahre und die engagierte Kommunikation nach innen und außen zeigt, dass das Projekt keine kurzfristige PR-Aktion ist. Vielmehr fördert es nachhaltig ein verbessertes Zusammenleben innerhalb der Gemeinschaft", heißt es in der Begründung der Jury des immobilienmanager-Awards, der auch als "Oscar der Immobilienbranche" bezeichnet wird.
"Hallo neue Nachbarn" vermittelt seit 2016 Patenschaften zwischen alteingesessenen und neuen Berliner_innen. Dabei geht es vor allem um Unterstützung bei Fragen im Alltag und die Förderung von Sprachkenntnissen. Zugleich werden interkulturelle Barrieren abgebaut. Regelmäßige Veranstaltungen zum Austausch und Kennenlernen helfen dabei, die passenden Pat_innen zu finden. Reflexionstreffen, Seminare und Schulungen unterstützen die Ehrenamtlichen in ihrer Arbeit und ermöglichen mit anderen Formaten den neuen Nachbar_innen, sich über Bereiche wie Bildung, Arbeitsmarktzugang oder auch Gesellschaft und Demokratie zu informieren. Inzwischen haben sich bereits mehr als 50 Patenschaftstandems gefunden, die nahezu alle über die ursprünglich angesetzte Dauer von sechs Monaten hinweg bestehen. Nachbarschaftliche Hilfe entwickelte sich so zu echtem Kontakt – und oft auch zu echter Freundschaft.
Die WBM rief das Projekt ins Leben, weil sie nicht nur zu ihrer Verantwortung für Stadt und Gesellschaft steht, sondern auch bewusst aktive Nachbarschaften in ihren Quartieren fördert. Der Humanistische Verband ist hierbei ein perfekter Partner, weil er in seinen Angeboten der praktischen Lebenshilfe Unterstützung, Rat und Hilfe vollkommen unabhängig von ethnischer Herkunft, Nationalität, sexueller Orientierung oder Weltanschauung gewährt und das Projekt so mit erfahrenem Personal und gut gestalteter Konzeption durchführen kann.
Die Preisverleihung, bei der sowohl die WBM als auch der Humanistische Verband vor Ort waren, fand in feierlichem Rahmen in Köln statt. Hartmut Stern und Jasmin Rudolph von der WBM sowie Katja Labidi vom Humanistischen Verband nahmen den Award entgegen.