"Was er aufspürt, ist, was der Krieg mit uns macht und gemacht hat, ohne dass wir ihm ausgesetzt waren oder ihn erlebt haben", lobte Laudatorin Dr. Julia Encke Ralf Rothmanns erzählerische Kraft.
Preisträger Ralf Rothmann nahm den mit 20.000 Euro dotierten Preis mit Freude entgegen. Der Preis ermögliche es ihm, seiner Arbeit und sich selbst treu zu bleiben, sagte er bei der Preisverleihung. Und weiter:
"Dass auch das Schreiben Handwerk sei, Arbeit mit Sprache, hat mir nur selten eingeleuchtet; die richtigen Wörter kommen oder sie kommen nicht, bloßer Fleiß oder gar Mutwillen richten da wenig aus. Doch in einem, in einem Wesentlichen, deckt sich die harte Arbeit des Handwerkers mit der des Dichters: Wenn sie gut werden soll, braucht es Liebe, nicht mehr und nicht weniger."
Ralf Rothmann folgt Autoren wie Jan Koneffke, Lutz Seiler, Christoph Hein, Christa Wolf und Uwe Tellkamp, um nur einige der letzten Träger_innen des Uwe-Johnson-Preises zu benennen. Über 120 Menschen aus Medien, Politik und Gesellschaft nahmen an der Preisverleihung in der Mecklenburgischen Landesvertretung in Berlin teil.