Der Humanistische Verband Berlin-Brandenburg KdöR unterstützt den Aufruf zur Solidaritätskundgebung "Berlin trägt Kippa" der Jüdischen Gemeinde in Berlin. Der Verband, der die Interessen der religionsfreien Bevölkerung in Berlin und Brandenburg vertritt, ruft insbesondere Humanist_innen, Atheist_innen und religionsferne Menschen auf, am Mittwoch, den 25. April 2018 ab 18 Uhr vor dem Jüdischen Gemeindehaus in der Fasanenstraße für ein friedliches und tolerantes Miteinander einzustehen und aus Solidarität mit den jüdischen Mitmenschen das religiöse Symbol der Kippa zu tragen.
"Es braucht ein unübersehbares Zeichen gegen das erschreckende Ausmaß des zunehmenden Antisemitismus in unserer Gesellschaft. Wir rufen die religionsfreie Bevölkerung Berlins auf, zahlreich zur von der Jüdischen Gemeinde initiierten Solidaritätskundgebung zu kommen und die Kippa zu tragen. Denn nichts ist sichtbarer, als dass Nicht-Religiöse, die aufgrund ihrer weltanschaulichen Haltung normalerweise keine religiösen Symbole tragen, die jüdische Kopfbedeckung aufsetzen", erklärt Jan Gabriel, Präsident des Humanistischen Verbandes Berlin-Brandenburg KdöR den Aufruf des Verbandes.
Weiter erklärt Gabriel:
"So klar, wie unsere Forderungen eines weltanschaulich neutralen Staates sowie zur Wahrung des Berliner Neutralitätsgesetzes sind, so selbstverständlich ist es, dass wir Humanist_innen uns jetzt sichtbar an die Seite unserer jüdischen Mitbürger_innen stellen. Wir haben eine historische Verantwortung, aber auch eine gesellschaftspolitische im Hier und Jetzt. Denn jeder Angriff auf Menschen aufgrund ihrer weltanschaulichen oder religiösen Haltung ist ein Angriff auf die freie Gesellschaft und die Menschheit als solche. Solche Angriffe sind für uns nicht hinnehmbar, sie dürfen nicht unwidersprochen bleiben. Deshalb tragen auch wir am 25. April die Kippa."
Gabriel weist ferner darauf hin, dass die Solidarität mit jüdischen Mitmenschen nach der Kundgebung nicht abreißen darf.
"Es gilt, täglich Gesicht zu zeigen und einzuschreiten, wenn Menschen Gewalt erfahren, bedrängt oder bedroht werden. Dabei ist es ganz egal, ob die Bedrohung auf dem Glauben, der Herkunft, kulturellen Prägung oder der sexuellen Identität basiert."