Adolph Hoffmann (23.3.1858 - 1.12.1930) war als Sozial- und Bildungspolitiker einer der führenden Köpfe der deutschen Arbeiterbewegung und äußerst populär. Nichtehelich geboren und früh verwaist, muss er schon mit neun Jahren selbst für seinen Unterhalt aufkommen, für Schulbildung bleibt wenig Raum. Jahrelang kann er kaum seine vielköpfige Familie ernähren. Mit seinem vermeintlichen Schicksal und den herrschenden politischen Verhältnissen findet er sich jedoch nicht ab. Er wird politisch aktiv und eignet sich autodidaktisch jenes Wissen an, das ihm aufgrund seiner Herkunft eigentlich verwehrt ist. So gelingt ihm der Aufstieg.
Er wird Autor und Verleger, macht politisch Karriere, wird Stadtverordneter in Berlin, Landtags- und Reichstagsabgeordneter und schließlich, wenn auch nur kurzzeitig, Kultusminister in Preußen. In dieser Funktion hat er die Trennung von Staat und Kirche vorangebracht, so wie sie noch heute in unserem Grundgesetz verankert ist.
Die Ausstellung zeigt auf zehn Tafeln den Lebensweg Hoffmanns und verschiedene Aspekte seines Wirkens. Sie macht deutlich, dass der humanistische Aufklärer stets Menschlichkeit und Gerechtigkeit verpflichtet war. Sein vehementes Eintreten für die sozialen Belange der Menschen ist bis heute vorbildlich.