Jeden Freitag kommt unsere Kunsttherapeutin Frauke ins Berliner Herz. Aber was genau macht sie hier eigentlich? Ich hatte das Glück, Frauke bei zwei ihrer Therapiestunden begleiten zu dürfen. Diese Stunden zeigten, wie individuell und besonders jede Begegnung ist und wie viel Feingefühl Frauke mitbringt, um den Gästen im Kinderhospiz einen geschützten Raum zur Selbstentfaltung zu bieten.
Die heilpädagogische Kunsttherapie ist ressourcenorientiert, das heißt, Frauke schaut immer, was das Kind, der Jugendliche oder junge Erwachsene kann und nicht, was er nicht kann. Sie unterstützt darin, die eigenen Fähigkeiten zu entdecken und zu entfalten. Es werden verschiedene Sinne angeregt – sei es durch den Geruch von Farbe, das Gefühl weicher Pinselhaare oder das Drücken von Knete. Es geht darum, das kreative Potenzial zu fördern, das in jedem Kind steckt, und ihnen Raum zu geben, Emotionen zu entfalten.
In der Kunsttherapie liegt der Fokus auch auf basaler Stimulation. Mit unglaublich viel Geduld und Aufmerksamkeit näherte sich Frauke dem Kind in dessen eigenem Tempo – langsam, vorsichtig, bereit, jeden kleinsten Impuls wahrzunehmen. Ein zarter Druck, eine neue Berührung, das Kitzeln des Pinsels auf der Haut – jede Reaktion ist bedeutsam. Manche Kinder sind schreckhaft und reagieren auf ungewohnte Reize. Frauke lässt ihnen Zeit, gibt Sicherheit und signalisiert, dass sie entscheiden können, wann und wie es weitergeht.
„Der magische Moment, wenn das Kind merkt, dass es selber entscheiden, selber bestimmen kann, was es da tut – da geht einem das Herz auf.“
Beim künstlerischen Arbeiten dürfen die Kinder ihren Gefühlen freien Lauf lassen. Sie lachen, malen, probieren aus – und manchmal entstehen dabei wunderschöne Kunstwerke. Andere Male geht es nicht darum, etwas Bleibendes zu schaffen, sondern einfach um neue, interessante Eindrücke und die Förderung der Selbstbestimmtheit.
Unsere Kunsttherapie im Berliner Herz ist spendenfinanziert, und wir sind unendlich dankbar für jede Unterstützung, die es unseren Gästen ermöglicht, sich jede Woche aufs Neue künstlerisch auszutoben.