In den Redebeiträgen von Cornelia Seibeld (Präsidentin des Abgeordnetenhauses), Oliver Friederici (Staatssekretär für Gesellschaftlichen Zusammenhalt in Berlin), Nargess Eskandari-Grünberg (Bürgermeisterin der Stadt Frankfurt am Main), Kevin Kühnert (SPD-Generalsekretär) und Schüler*innen des Georg-Herwegh-Gymnasiums wurde die fortwährende Notwendigkeit betont, für Demokratie und Menschenrechte einzustehen. Auch wenn sich nicht sofort Erfolge einstellen würden, so sei kein Einsatz vergebens – wie das Ringen der Revolutionär*innen von 1848 nicht vergebens gewesen sei. Sehr erfreulich zu sehen war, dass die Teilnahme an der Gedenkveranstaltung über die letzten Jahre stetig gewachsen ist – unsere Demokratie braucht Freund*innen, besonders jetzt.
Für uns Humanist*innen besitzt der Gedenktag eine doppelte Bedeutung: Der Einsatz für Demokratie und Menschenrechte ist fester Bestandteil unserer Weltanschauung, wodurch wir in der Tradition der März-Revolution stehen und sie fortführen. Zugleich beginnt mit 1848 die Geschichte der organisierten Freigeistigen Bewegung in Deutschland. In der Folge der Revolution wurden mit den Freireligiösen Gemeinden, die das Recht einer individuellen Weltanschauung frei von religiösen Dogmen einforderten, erstmals Gemeinschaften außerhalb der katholischen und evangelischen Kirche staatlich anerkannt. Aus diesen Freireligiösen Gemeinden ist in den 1990er Jahren der Humanistische Verband hervorgegangen. Dass Humanismus und der Einsatz für Demokratie und Menschenrechte untrennbar miteinander verbunden sind, zeigt sich auch darin, dass viele Gründer*innen Freireligiöser Gemeinden, wie Robert Blum, Carl Schurz oder Amalie Struve, auch führend in der März-Revolution aktiv waren.