Pressemitteilung

Verband ehrt Wilhelm Liebknecht

Verband gedenkt SPD-Mitbegründer und Freidenker Wilhelm Liebknecht
veröffentlicht: 5. August 2025, 14:08 Uhr aktualisiert: 13. August 2025, 08:08 Uhr

Er war einer der Gründerväter der SPD und einer der bedeutendsten sozialdemokratischen Politiker. Und er war ein überzeugter Freidenker: Wilhelm Liebknecht. Heute vor 125 Jahren ist er gestorben. Mit einer Gedenkveranstaltung auf den Zentralfriedhof Friedrichsfelde haben der Humanistische Verband Berlin-Brandenburg und die Berliner SPD heute gemeinsam an diesen großen Mann erinnert.
 
Berlin, 7. August 2025. „Als entschiedener Vorkämpfer für Demokratie, soziale Gerechtigkeit und weltliche Bildungsarbeit verkörpert Liebknecht Ideale, denen sich der Humanistische Verband bis heute verpflichtet fühlt“, sagt Katrin Raczynski, Vorstandsvorsitzende des Humanistischen Verbands Berlin-Brandenburg.

Manfred Isemeyer, Vorsitzender der Historischen Kommission des Humanistischen Verbands Berlin-Brandenburg und langjähriger Verbandsvorstand, würdigte in seiner Ansprache das Verdienst Wilhelm Liebknechts: „Wilhelm Liebknecht sah in Bildung den Schlüssel zur Emanzipation. Was er schon 1872 als ‚Attentate gegen Vernunft und Humanität‘ anklagte, bleibt bis heute eine Mahnung: Gute Schulen – weltlich und wissenschaftlich orientiert – sind das wirksamste Mittel gegen Dogmatismus und das Fundament für eine aufgeklärte, humane Gesellschaft.“ Und Isemeyer weiter: „Ich bin überzeugt, dass Wilhelm Liebknecht es heute als seine Aufgabe ansehen würde, für eine zeitgemäße weltanschauliche Ordnungspolitik zu streiten. Insofern ist der Freidenker Liebknecht für Humanistinnen und Humanisten auch heute noch Vorbild und beständiger Ansporn zur Gestaltung einer modernen, humanen Gesellschaft.“

Dr. Heinrich-Wilhelm Wörmann, Vorsitzender der Historischen Kommission der Berliner SPD: „Wilhelm Liebknecht prägte zusammen mit August Bebel viele Jahre die Politik der SPD. Bei der Bewilligung der Kriegskredite für den Deutsch-Französischen Krieg im Reichstag des Norddeutschen Bundes hatten sich beide am 19. Juli 1870 enthalten. Das führte zu ihrer Verhaftung Ende 1870. Als August Bebel im März 1871 bei den Wahlen zum neuen Reichstag ein Mandat erhielt, wurden beide aus der Haft entlassen, aber später, auf Druck von Reichskanzler Otto von Bismarck, zu zwei Jahren Festungshaft verurteilt. Das waren die Bedingungen, unter denen die SPD im Reichstag um die Jahrhundertwende mit über 30 Prozent zur stärksten Fraktion im Parlament wurde.“

Wilhelm Liebknecht wurde 1826 in Gießen geboren und engagierte sich früh in der Revolution von 1848/49. Nach Jahren im Exil, in denen er mit Karl Marx und Friedrich Engels zusammenarbeitete, kehrte er nach Deutschland zurück. 1869 gehörte er zu den Mitbegründern der Sozialdemokratie in Deutschland. Zeit seines Lebens war er publizistisch und parlamentarisch aktiv im Kampf gegen Militarismus und soziale Ungleichheit. Liebknecht starb am 7. August 1900 in Berlin-Charlottenburg. Sein Grab auf dem Zentralfriedhof Friedrichsfelde wurde zu einem Ort des politischen Gedenkens.
 

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