
Knallharte Weihnachts-Entscheidung der Justizverwaltung
Das Projekt „Drehscheibe Alter“ des Humanistischen Verbandes Berlin-Brandenburg KdöR, das sich um ältere Strafgefangene kümmert, muss in drei Wochen eingestellt werden. Die Senatsverwaltung für Justiz und Verbraucherschutz hat die Fördermittel zum 1. Januar 2025 kurzfristig gestrichen. Dies ist dem Verband vorgestern mitgeteilt worden. David Driese, Vorstand beim Humanistischen Verband Berlin Brandenburg: „Wir sind entsetzt, dass die Senatsjustizverwaltung dieses herausragende Projekt, das ihr viel Prestige eingebracht hat, so kurz vor Weihnachten einfach kippt. Für die betroffenen Strafgefangenen hinterlässt das eine schmerzliche Lücke und die beiden Projektmitarbeiterinnen verlieren ihre Arbeitsplätze. Das ist Bürokratie pur und es ist sinn- und herzlos.“
Berlin, 11. Dezember 2024. Im Projekt „Drehscheibe Alter“ kümmern sich zwei Mitarbeiterinnen mit einer Wochenarbeitszeit von 39 beziehungsweise 30 Stunden um durchschnittlich mehr als 70 Inhaftierte. Dabei geht es um die Versorgung, Beratung, Begleitung und Reintegration von Menschen ab einem Alter von 50 Jahren im Berliner Justizvollzug. So werden Inhaftierte zu altersrelevanten Themen, beispielsweise Pflegegrad, Hilfsmittelbeantragung, altersspezifische Erkrankungen, Wohnen sowie Sterben und Tod, beraten. Das Projekt kümmert sich um Fortbildungsangebote genauso wie um die Begleitung der Personengruppe im Übergang von der Haft zur Entlassung, etwa ins Pflegeheim oder den eigenen Wohnraum. Auch nach der Haftentlassung werden die Menschen weiter betreut.
Nachdem die Projektförderung im Laufe dieses Jahres auf rund 126.000 Euro gekürzt wurde, kam nun die Information, dass alle Fördermittel für das kommende Jahr vollständig gestrichen werden.
David Driese: „Die betroffene Zielgruppe hat keinerlei Lobby und wird mit dem Wegfall des Projekts gleich doppelt bestraft. Wir müssen leider akzeptieren, dass die Senatsverwaltung solch ein erfolgreiches Projekt nicht weiter für sinnvoll erachtet. Was wir aber als absolut inakzeptabel, beschämend und respektlos empfinden, ist diese kurzfristige Information so kurz vor Weihnachten. Sie gibt den Kolleginnen keine Zeit, sich neu zu orientieren, dem Humanistischen Verband keine Chance, Alternativen zu prüfen und sie nimmt den Hilfesuchenden jede Möglichkeit, sich zu verabschieden. Diese Form der Zerschlagung ist ein ‚ganz besonderes Weihnachtsgeschenk‘.“
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