Rückblick: Unsere Haltung für Berlin

Im vergangenen Jahr haben Kolleg*innen aus der Hospiz- und Palliativversorgung für Kinder und junge Menschen gemeinsam die Haltung zur Kinderhospizarbeit in Berlin diskutiert. 2013 hat der Deutsche Hospiz- und PalliativVerband e.V. zwölf Grundsätze der Kinder- und Jugendhospizarbeit entwickelt. Das Ergebnis der Diskussionen zeigt, dass diese wieder stärker in den Fokus gerückt werden sollten. Es ist wichtig, das Bewusstsein für diese Grundsätze zu schärfen und sie aktiv in der Arbeit mit Familien und ihren lebensverkürzend erkrankten Kindern umzusetzen.

So fand am 2. Juli 2024 ein Quink-Workshop „Gemeinsam für Berlin – unsere Haltung in der Kinder- und Jugendhospizversorgung“ statt. Der Kreis an Teilnehmenden bestand aus Eltern, Jugendlichen sowie haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiter*innen aller Träger der Kinder- und Jugendhospizangebote in Berlin. 

In fünf Kleingruppen wurden die Grundsätze 1, 3, 6 und 8 intensiv erörtert. Die Teilnehmer*innen brachten wertvolle Einsichten und persönliche Erfahrungen ein, die die Diskussion bereicherten und neue Perspektiven eröffneten. Auf Basis der Diskussionsansätze wurde eine Ideenwerkstatt entwickelt, in der die gesammelten Vorschläge und Anregungen weiter ausgearbeitet werden. Im Rahmen der Fachgruppe Kinder- Jugend- und Familienhospizarbeit des Hospiz- und PalliativVerbandes e.V. haben alle teilnehmenden Träger wertvolle Impulse für ihre eigene Organisation mitgenommen. Folgende trägerübergreifende Ideen werden in diesem Jahr umgesetzt:

• Peergroup orientierte Austauschforen

• Online-Angebote für Ehrenamtliche

• Verständnis und Definition des Begriffs „Expert*innentum“

Ein zentraler Aspekt war die gendersensible Pflege, die sicherstellt, dass die Bedürfnisse aller Geschlechter angemessen berücksichtigt werden. Zudem wurden die komplexen Themen rund um assistierten Suizid und die Haltung zur Sexualität intensiv diskutiert, um ein respektvolles und offenes Umfeld für alle Betroffenen zu schaffen.

Ein weiterer wichtiger Punkt waren die Präventionsschulungen zu Themen wie Ableismus, Rassismus, Gewalt und Kinderschutz. Diese Schulungen sind entscheidend, um ein Bewusstsein für Diskriminierung und Gewalt zu schaffen und um sicherzustellen, dass alle Mitarbeitenden in der Lage sind, angemessen zu reagieren und zu handeln.

Darüber hinaus wurde die Notwendigkeit einer Erweiterung des Fortbildungsangebotes hervorgehoben. Themen wie Haltung, Achtsamkeit, Psychohygiene und kultursensibler Umgang sind essenziell, um die Qualität der Versorgung zu verbessern und die Mitarbeitenden in ihrer täglichen Arbeit zu unterstützen.

Insgesamt haben die Diskussionen und der Austausch dazu beigetragen, dass jeder Träger wertvolle Anregungen erhalten hat, um die eigene Organisation weiterzuentwickeln und die Versorgung für lebensverkürzend erkrankte Kinder, junge Menschen und ihren Familien zu optimieren.