
Partizipation
Was bedeutet Partizipation in den Kitas des Humanistischen Verbandes Berlin-Brandenburg? Und was hat das mit Demokratie zu tun? Ausführliches dazu erhalten Sie nachfolgend.
Partizipation in Humanistischen Kitas
Eine demokratische Gesellschaft braucht Menschen, die in der Lage sind, sich für die eigenen Belange und die der Gemeinschaft einzusetzen. Das heißt,
- eigene Interessen zu vertreten,
- sich in andere hineinzuversetzen und
- nicht zu Lasten des friedlichen Zusammenlebens gewaltsam durchzusetzen.
Selbstbestimmung und Mitbestimmung:
- Kinder wollen über sich selbst bestimmen, sich ausprobieren und einer Gemeinschaft zugehörig fühlen. Sie wollen miteinander kooperieren, sich engagieren, mitreden, mitarbeiten und mitentscheiden.
- Das zeigen sie uns Tag für Tag – und erleben es in den Kitas unserer 27 Standorte.
Kinderrechte im Fokus:
- Kinderrechte, wie in Artikel 12 der UN-Kinderrechtskonvention und in Paragraf 8 Sozialgesetzbuch 8. Buch SGB VIII festgelegt, sind zentrale Elemente unserer Arbeit. Jedes Kind hat das Recht, an Entscheidungen mitzuwirken, die es selbst betreffen.
- Wir wollen mit den Kindern statt für die Kinder handeln. Wir sehen sie als Expert*innen in eigener Sache und unterstützen sie dabei, mündig zu werden.
Beteiligung stärken
Kinder erleben von Anfang an, dass ihre Gedanken und Gefühle, ihre Bedürfnisse und Rechte ernst genommen werden und ihre Selbstwirksamkeit und Kompetenzen für ein solidarisches Miteinander wichtig sind. Dies bedeutet für alle Erwachsenen:
- den Dialog mit den Kindern zu führen: sich Zeit nehmen, aufmerksam und interessiert zuhören, eine fragende Haltung einzunehmen
- Kindern stets wertschätzend und respektvoll zu begegnen
- als gleichwertiges Gegenüber das Machtgefälle reflektieren und den Kindern nicht den eigenen Willen aufzuzwingen
- verantwortungsvoll zu prüfen, bei welche Entscheidungen Kinder mitbestimmen können und damit einen verlässlichen Rahmen schaffen, der Sicherheit gibt und gleichzeitig Freiheit fördert
Der Dialog mit Kindern hat in unseren Kitas einen sehr hohen Stellenwert.
Recht auf Beschwerde
Wir müssen erkennen, was Kinder stört, sie bewegt, wo sie sich mehr Beteiligung wünschen, was sie gern verändert haben wollen.
Hierfür gibt es in den Kitas Beschwerdeverfahren und entsprechende Methoden, um Beschwerden zu erfahren beziehungsweise zu erkennen:
- grundsätzlich braucht es eine Atmosphäre, die Kindern vermittelt, dass Beschwerden erwünscht sind
- Erhebung der Kinderperspektive durch Gesprächskreise, Beobachtungen, Verbesserungsspaziergänge, Beschwerdewände und vieles mehr
- Stimmungsbilder mit Smileys, Piktogrammen oder Aufstellungen
- der Austausch mit den Familien wird aktiv gesucht und ihre Sicht befragt
- regelmäßige Sprechzeiten der Kitaleitung
Wichtig bei allen Beschwerdeverfahren für Kinder ist, dass ihre Beschwerden tatsächlich etwas bewirken. Nur so kann die Selbstwirksamkeit und Mündigkeit der Kinder gestärkt werden.
Fachliche Unterstützung
Unsere Kitas erhalten kontinuierlich Beratung und Qualifizierung durch den Bereich Humanistische Frühpädagogik, zum Beispiel bei folgenden Themen:
- Beteiligungsrahmen definieren und verbindliche Strukturen schaffen
- Aushandlungs- und Entscheidungsprozessen
- Umgang mit Beschwerden
- Vermeidung von Überforderungssituationen
Wir schaffen ein Klima des Respekts und der Offenheit, in dem jede Stimme zählt und gehört wird. Wie Heinrich Kupffer 1980 sagte: „Freiheit ergibt sich nicht von selbst, sie muss gewollt, beschlossen und gestaltet werden.“
Unser Ziel auf allen Ebenen ist: Jede Mitteilung ist erwünscht und jeder soll sich gehört, gefragt und geachtet fühlen.
Ihre Ansprechperson
Sie haben Fragen zur Partizipation in den Humanistischen Kitas in Berlin-Brandenburg? Dann wenden Sie sich bitte an:
Abteilung Humanistische Kindertagesstätten
Adresse
Wallstraße 61-65
10179 Berlin
Kontakt
- Telefon:030 61 39 04 39
- Fax:030 61 39 04 40
- E-Mail:info@humanistischekitas.de