Einblicke in den Lebenskundeunterricht

Was passiert im Humanistischen Lebenskundeunterricht an Berliner und Brandenburger Schulen? Hier erhalten Sie ein paar wertvolle Einblicke.

Was ist das Ziel des Humanistischen Lebenskundeunterrichts?

„Du willst immer, dass wir selber denken, das ist Lebenskunde“, antwortete einmal eine Schülerin auf die Frage, was Lebenskunde denn ihrer Meinung nach ausmache. Damit hat sie den zentralen Gedanken, der hinter dem Fach Humanistische Lebenskunde steht, benannt:

  • Die Schüler*innen lernen, dass es wichtig ist, sich selbst ein Bild von der Welt zu machen und ihre eigenen Urteile zu fällen.
  • Sie lernen, sich als Teil der Welt zu begreifen.
  • Mehr noch: Sie sind es, auf die es ankommt, jetzt und in Zukunft.

Ziel des humanistischen Lebenskundeunterrichts ist, Kinder und Jugendliche in die Lage zu versetzen, eigene Antworten auf die wichtigen Fragen des Lebens zu finden.

Damit stellt sich das Fach Humanistische Lebenskunde in die Tradition der Aufklärung: „Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen!“, rief der Aufklärer Immanuel Kant vor mehr als 200 Jahren seinen Zeitgenoss*innen zu. Damit definierte er das Ziel der Aufklärung: Die Menschen sollen selbst entscheiden, was gut und was schlecht für sie ist, frei von Vorurteilen und Zensur. Alle unsere 500 Lehrkräfte werden dieses Ziel der Aufklärung auch zur Grundlage des eigenen Lebenskundeunterrichts machen.

Schüler*innen sind Persönlichkeiten, die vor der Herausforderung stehen, sich im Leben zurechtzufinden. Dazu leistet der Humanistische Lebenskundeunterricht einen Beitrag, indem er den Kindern eine Orientierung anbietet.

Der humanistischen Bildung und Erziehung liegen Vorstellungen über die Welt und den Menschen zugrunde, die unsere Unterrichtsinhalte und Unterrichtsmethoden maßgeblich bestimmen: Vernunft, Freiheit, Weltlichkeit, Gleichheit, Naturzugehörigkeit und Verbundenheit.

Eindrücke aus dem Humanistischen Lebenskundeunterricht

In diesem Video wird der Lebenskundeunterricht anhand von fünf Beispielen vorgestellt:

Die folgenden Fotos sind im Humanistischen Lebenskundeunterrricht mit Tina Dupont an der der Löcknitz-Grundschule entstanden.

Trickfilme gegen Rassismus

Mit dem Programm Trickmisch hat unsere Lehrerin Katrin Oeser von der Karlsgarten-Schule Trickfilme mit der Klasse 6.4 gemacht. Dabei hat Julia Kapelle, Künstlerin und Erfinderin des Programms, geholfen.

Die Filme erzählen – mit etwas Fantasie – die Geschichte von Rosa Parks sowie selbst erfundene Geschichten, in denen es um Rassismus und den Einsatz für Gleichberechtigung geht. Denn wir alle wissen, dass es Rassismus nach wie vor gibt – nicht nur in den USA.

Zu den Filmen

Geschlechtliche Vielfalt

Christiane Spiegel, Lehrerin für Humanistische Lebenskunde in Prenzlauer Berg, beschreibt die Umsetzung des Themas geschlechtliche Vielfalt:

„Als ich das Thema ,Homosexualität‘ vor etwa 20 Jahren zum ersten Mal explizit behandelte, stieß ich auf vehemente Ablehnung von Seiten der Schüler*innen. Seitdem hat sich einiges getan, was nur teilweise daran liegt, dass ich mehr Unterrichtserfahrung habe. Das gesellschaftliche Klima hat sich geändert, was ich an den Reaktionen der Kinder spüre, wann immer das Thema aufkommt. Das heißt aber nicht, dass man sich entspannt zurücklehnen kann.“

Weiterlesen können Sie in folgender PDF-Datei:

Selbstbewusstsein und Selbstbestimmung

Selbstportrait mit Zahnlücke

Gudrun Grimm unterrichtet Humanistische Lebenskunde in Brandenburg. Ihre hier beschriebenen Unterrichtsstunden zielen auf Selbstbewusstsein und Selbstbestimmung:

„In der Stärkung des Selbstbewusstseins sehe ich eine wesentliche Voraussetzung dafür, Kinder zum selbstbestimmten Handeln zu erziehen. Der Rahmenlehrplan Humanistische Lebenskunde bietet an verschiedenen Stellen immer wieder Schreib- und Malanlässe, sich mit der eigenen Person auseinanderzusetzen. Ich möchte in diesem Beitrag drei Unterrichtsmodule aufgreifen, die zeigen, wie ausdrucksstark und intensiv sich Kinder mit sich selbst beschäftigen und wie sie zu kreativen Ergebnissen geführt werden können.

Modul 1: Wie ich mich im ersten Schuljahr entwickelt habe
Die Kinder arbeiten einzeln oder gemeinsam an den Fragen: Was habe ich gelernt? Welchen Weg kann ich schon allein gehen? Welche Fächer liebe ich? Welche Spiele spiele ich gern? Und so weiter.

Bei der Thematik der körperlichen Entwicklung richte ich den Blick ganz bewusst auf ihre Zähne. Unabhängig von Geschlecht und Körpermaßen erleben alle Kinder den Zahnwechsel. Den kurzen Zeitraum des eigenen Porträts mit Zahnlücke festzuhalten, finden die Kinder lustig und zudem fertigen sie mit ihrer Zeichnung ein Stück Biografie.“ 

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Mit Oper auf Vielfalt reagieren

Stabfiguren für die eigene Kinderoper

Wie auf Vielfalt in der Lebenskundegruppe mit Opernarien und Kulissen reagiert werden kann, beschreibt Jeannette Eggert, Lehrerin für Humanistische Lebenskunde im Stadtteil Hohenschönhausen:

„Mitten im Gewusel der Ausgabe von Farbtöpfen, Pinseln und Wasserbechern, Stühlerücken und Tischeschieben in einer lautstarken 3. Klasse stand der Junge plötzlich vor mir und trällerte: ‚Ich bin die Schönste, ich bin die Schönste, die Schöööönnnnste!‘

‚Die Musik, Frau Eggert‘, rief er ganz aufgeregt, ‚Sie haben die Musik vergessen!‘ Ich schaute leicht irritiert auf meine Musikanlage.“

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Melden Sie Ihr Kind an!

Hier erfahren Sie im Detail, wie Sie Ihr Kind zum Lebenskundeunterricht anmelden können: Einfach auf den Button klicken.

Zur Anmeldung 

Lebenskunde als Unterrichtsfach

Wenn Sie wissen möchten, was mit Humanistische Lebenskunde als Unterrichtsfach gemeint ist, dann sind Sie an dieser Stelle richtig.

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