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  • Geschichte leben, Gemeinschaft erfahren - Wir gedenken unserer Wegbereiterin Agnes Wabnitz
    Geschichte leben, Gemeinschaft erfahren - Wir gedenken unserer Wegbereiterin Agnes Wabnitz

Agnes Wabnitz - Gedenkveranstaltung für eine couragierte Freidenkerin

Zu Ehren von Agnes Wabnitz veranstaltet der Verband in Kooperation mit dem Paul Singer Verein am 10. Dezember 2021, 11 Uhr, auf dem Friedhof der Märzgefallenen eine Gedenkveranstaltung.

Es sprechen:

  • Christian Hoßbach (Vorsitzender DGB Berlin-Brandenburg)
  • Ulrike Rosensky (Arbeitsgemeinschaft Sozialdemokratischer Frauen Pankow) und
  • David Driese (Vorstand Humanistischer Verband Berlin-Brandenburg).

Die Musikerin Isabel Neuenfeldt begleitet die Veranstaltung mit ihrem Akkordeon.

Wir bitten um Anmeldung unter freunde@hvd-bb.de.

Kurzbiografie Agnes Wabnitz
Trotz polizeilichen Verbots folgten am 2. September 1894 mehrere zehntausend Menschen in einem Trauerzug dem Sarg von Agnes Wabnitz durch die Straßen Berlins, darunter viele Sozialdemokraten_innen, Gewerkschaftsvertreter_innen und Frauenrechtlerinnen. Wer war diese Frau, die heute weitgehend unbekannt ist?
Aus kleinbürgerlichen Verhältnissen stammend, zieht Agnes Wabnitz Anfang 1870 mit ihrer gelähmten Mutter nach Berlin, wo sie als Heimarbeiterin für die Konfektionsbranche näht. Aufgrund des damaligen Vereinsrechts kann sie als Frau nicht Mitglied der SPD werden, unterstützt aber ihren jüngeren Bruder Emil innerhalb der Partei. 1885 gründet sie mit anderen Heimarbeiterinnen den Berliner Mantelnäherinnenverein, der schon ein Jahr später polizeilich aufgelöst wird. Weltanschaulich ist Agnes Wabnitz in der Freireligiösen Gemeinde Berlin organisiert, in der Frauen das aktive und passive Wahlrecht besitzen. Als Autodidaktin beschäftigt sie sich mit philosophischen Fragen und tritt mit Vorträgen in der Arbeiterbewegung auf. Wegen Majestäts- und Gottesbeleidigung wird sie 1892 zu zehn Monaten Haft verurteilt. Im Gefängnis tritt sie in einen Hungerstreik, in der Charité wird sie zwangsernährt und anschließend als "geistesgestört" in die Nervenheilanstalt in Dalldorf eingewiesen. Gegen den Versuch, sie zu entmündigen, kämpft sie vor Gericht erfolgreich, muss aber die zehnmonatige Haftstrafe antreten. Am 28. August 1894, dem Tag des Haftantritts im Frauengefängnis Barnimstraße, begeht Agnes Wabnitz auf dem Friedhof der Märzgefallenen demonstrativ Suizid. Ihr Grab befindet sich auf dem Friedhofspark in der Pappelallee.

Wann?

  • 10 Dez, 11:00 Uhr

Wo?

Friedhof der Märzgefallenen
Ernst-Zinna-Weg 1
10249 Berlin-Friedrichshain

Wir bitten um Anmeldung.

Kontakt

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Dr. Bruno Osuch
Politische Kommunikation im Humanistischen Verband Berlin-Brandenburg KdöR
0175 40 47 292
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Luise Schirmer
Teamleitung Mitglieder und Engagement
0160 97 27 01 22