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  • Die Mitgliederversammlung am 17. November war bereits die zweite in diesem Jahr.
    Foto: Konstantin Börner Die Mitgliederversammlung am 17. November war bereits die zweite in diesem Jahr.

Mitglieder machen "100 Jahre Frauenwahlrecht" zum Jahresmotto 2019

Das Jahresmotto soll die Einführung des Frauenwahlrechts in Deutschland vor 100 Jahren, das 1919 erstmals ausgeübt werden konnte, würdigen und – neben dem Blick auf den historischen Kontext und die Bedeutung der Weimarer Verfassung – bei den öffentlichen und verbandspolitischen Aktivitäten im kommenden Jahr Berücksichtigung finden. "Die Überwindung dieses Unrechts in Erinnerung zu rufen und zu feiern, schärft nicht nur das Bewusstsein, sondern motiviert auch für bevorstehende Aufgaben", hieß es im gemeinsamen Antrag von Präsidium und Vorstand. Dass der Einsatz für emanzipatorischen Fortschritt weiterhin nötig sei, zeigten exemplarisch aktuelle Debatten um #metoo oder andauernde Auseinandersetzungen um den Strafrechtsparagrafen 219a, der Werbung für einen Schwangerschaftsabbruch unter Strafe stellt. Präsidium und Vorstand werden nun gemeinsam ein entsprechendes Motto formulieren.

Das Präsidium wird sich im kommenden Jahr auch intensiv mit der Frage auseinandersetzen, an welchen Stellen der Verband künftig in leichter Sprache kommunizieren kann. Einen entsprechenden Antrag – in dem auch ein Inklusionskonzept für den Verband gefordert wird – haben die Jungen Humanist_innen Berlin eingereicht. Nun gilt es zu prüfen, wann und wo dies umgesetzt werden kann.

Zugestimmt hat die Mitgliederversammlung einer Erhöhung der Aufwandsentschädigung für die Mitglieder des Präsidiums rückwirkend zum 1. Januar 2018. Diese erhielten bisher eine Ehrenamtspauschale in Höhe von 300 Euro. Der Wunsch nach einer moderaten Anhebung dieser Pauschale nach vielen Jahren wurde mit den "vielfältigen koordinativen, inhaltlichen und repräsentativen Aufgaben" innerhalb unserer an Bedeutung wachsenden Weltanschauungsgemeinschaft begründet. Das neue Modell sieht nun eine jährliche Grundpauschale in Höhe von 500 Euro und eine Differenzierung abhängig von Sitzungsteilnahme und Amt vor.

Darüber hinaus stimmte die Versammlung mit deutlicher Mehrheit einem Initiativantrag von Präsidiumsmitglied Prof. Dr. Frieder Otto Wolf zu, die Aktion "We Have A Ship" zu unterstützen – ein zivilgesellschaftlich finanziertes Schiff, das im Mittelmeer Menschenleben retten will. Das Projekt, solle auch sinnbildlich für eine Seenotrettung im Mittelmeer stehen, die das Leben schützt und nicht aufgrund von Erwägungen in der Zuwanderungspolitik das Sterben flüchtender Menschen hinnimmt, hieß es.

Präsidium und Vorstand, die Brandenburger Regionalverbände und die Jungen Humanist_innen aus Berlin und Brandenburg ließen in ihren Berichten am 17. November noch einmal das vergangene Jahr Revue passieren und gaben einen Ausblick auf das kommende Jahr. Um die Finanzen des Verbandes ist es aktuell gut bestellt. Auf Empfehlung der Revisionskommission entlastete die Mitgliederversammlung das Präsidium und den Vorstand.

Vorgestellt wurde auf der Mitgliederversammlung nicht nur der Arbeitskreis queer*human, der sich für sexuelle Vielfalt stark macht, sondern auch die neue Kampagne EINE_R VON UNS