Öffentliche Fachtagung im Rahmen des Dialogs der Weltanschauungen 2022
Herkömmliche Formen von Mitgliedschaft sind allein kein zuverlässiges Kriterium, um die Zugehörigkeit zum Humanismus zu bestimmen. Wer ordnet sich in Berlin der humanistischen Szene zu und welche Gründe geben für dieses oder jenes Engagement den Ausschlag?
Das humanistische "commitment" weist ein spezifisches Gepräge auf, bei dem der Wunsch nach Unabhängigkeit und Selbstbestimmung festen Organisationsstrukturen teilweise zuwiderläuft. Über die Art und Intensität der Zuordnung zum Humanismus wurde bislang kaum geforscht. Vielmehr orientiert sich nicht nur das deutsche Rechtssystem, sondern auch der öffentliche Diskurs sehr stark am kirchlichen Mitgliedschaftsmodell. Deswegen werden die verschiedenen Möglichkeiten, eine humanistische Weltsicht zu leben, nicht zureichend erfasst. Die Spannbreite reicht hier von allgemeiner Sympathie, anlassbezogener Unterstützung und temporärer Partizipation bis zum hauptamtlichen Engagement der humanistischen Interessenvertretung.
Neben organisationssoziologischen Fragestellungen gilt es auch die politischen
Folgewirkungen in den Blick zu nehmen, die sich aus einem vom Kirchenmodell
abweichenden Zugehörigkeitsverständnis ergeben.
Ein Forschungsteam des Religionswissenschaftlichen Instituts der Universität Leipzig unter Leitung von Horst Junginger untersuchte "Humanist_innen in Berlin zwischen Zustimmung, Zugehörigkeit und Mitgliedschaft".
Auf der Tagung werden erste Ergebnisse vorgestellt und mit Expert_innen aus Wissenschaft, Politik, Religion und Weltanschauung diskutiert.
Unter anderem mit:
PROF. DR. HORST JUNGINGER, LEONIE WOHLFAHRT und THILO ROTHER (Universität Leipzig)
TERMIN: 30. September/01. Oktober 2022
ORT: Berlin
Anmeldung unter info@humanistische-akademie-bb.de.